Dienstag, 23. April 2019

Lost in Hongkong

Heute Flug von Shanghai nach Hongkong, das andere China. Für diesen Teil Chinas braucht man kein Visum, hier gibt es keine Internetzensur und (zumindest halbwegs) freie Wahlen. Ein Land, zwei Systeme, so wurde das 1997 mit der Rückgabe der Kolonie vereinbart. 

Doch für unsere Reisegruppe ist die ehemalige Kronkolonie nur Transitstation. Angekommen warten wir auf TUI/Berge und Meer, die uns auf unser Kreuzfahrtschiff MSC Splendida bringen sollen. Kein Schild, kein Mensch, kein Empfang. Nach einigen Minuten wird es langsam unruhig. Telefonate nach Deutschland. Telefonate nach Beijing. Muss doch jemand hier sein. Shuttlebus wartet draußen, Geist es. Aber nix ist. Verabredeter Rückruf trifft nicht ein. Es soll eine Stunde Fahrt bis zum Kreuzfahrtterminal sein. Check schließt 16:30, es geht auf 16:00 zu. Taxi? Die Taxifahrer sprechen kein englisch, akzeptieren keine Kreditkarten. Wir hetzen durch den Busbahnhof. Vielleicht wartet irgendwo doch ein Shuttlebus. Nix. Woher jetzt Honkong-Dollar nehmen? Schnell wechseln. ATM. Zu den Taxen. Das Ziel haben wir uns auf chinesisch aufschreiben lassen. Es ist Sonntagnachmittag, die Straßen sind frei. Trotzdem zieht sich die Fahrt. Kurz vor fünf am Terminal. Die Koffer werden schnell verladen. Die Check-in-Halle ist aber schon leer. Pass- und Zollbeamte sind weg. MSC versucht zu organisieren. Wir warten. 

Schließlich trifft auf dem Schiff, das ablegen will, irgendjemand die Entscheidung uns an Bord zu nehmen, ohne dass wir ordentlich ausgereist sind, ohne die eigentlich obligatorische Bordkarte. Wir checken drinnen ein und mit einmal sind auch noch Hongkong-Beamte da, so dass wir auch ordentlich ausreisen. Last Minute. 

Das war ein Ding. Nun traf auch der Rückruf ein, Berge und Meer spricht von einer Panne. Irgendwer hat irgendwie vergessen, den Transfer zu organisieren. Alles andere als ein Werbeblock für den Veranstalter. Aber bei hohen Temperaturen und 80 % Luftfeuchtigkeit gehts aufs Wasser, Richtung Japan. 

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