Freitag, 26. April 2019

Landpartie

Wir fahren raus aus Yokohama. Gewarnt vor dem komplizierten Tarifsystem schaffen wird’s aber flott am Automaten Fahrkarten zu kaufen (12 Stationen mit einer Art S-Bahn 3,10 €). 



Wir fahren in die knapp 20 km südlich von Yokohama gelegene Hauptstadt von vor über 1000 Jahren, Kamakura. Dort steht der Shinto-Hachimangu-Schrein.  Ursprünglich 1063 von dem Gründer des Kamagura Shogunates gebaut. Dieses löste Kyoto als Hauptstadt ab, begründete ein neues politisches System , das in der Struktur bis 1868 weitergeführt wurde. Die heutige Version des Schreins ist allerdings erst rund 150 Jahre alt. Offensichtlich ist heute ein besonderer Anlass den Schrein zu besuchen. Jedenfalls treffen wir hier auf tausende Schülerinnen und Schüler, die genau das tun. Der Weg führt über eine lange Kirschbaumallee, allerdings ist die berühmte Kirschblüte für dieses Jahr längst durch. 



Trotz der Einführung ins japanische Wesen, die wir uns auf dem Schiff gegönnt haben, hat sich die Shinto-Religion für uns noch nicht so recht erschlossen. In den Tempeln findet man diesen und jenen Heiligen. Das kann auch schon mal ein bedeutender Unternehmer des Ortes sein. Kurzes Gebet am Schrein, Münze gespendet und Wunsch aufgeschrieben, schon ist der Besuch erledigt. Ach, vorher natürlich noch reinigen. 



Kamakura ist aber ein ganz reizendes Örtchen mit ziemlich viel touristischer Infrastruktur. Das könnte an vielen Schreinen, immer in schönen Parkanlagen liegen. 



Immer dabei, ein Teich. Goldfische, Kois und Karpfen, aber auch hungrige Schildkröten. 



Kamakura gehört zum Großraum Tokyo mit seinen 35 Millionen Bewohnern. Hier gibts aber keine Wohnsilos, sondern ganz schmucke kleine Häuser auf kleinen Grundstücken an kleinen Straßen. Die Menschen in der Masse ruppig, persönlich sehr, sehr freundlich und sogar viele englischsprachig. Einige junge Verkäuferinnen verstehen allerdings kein Wort, obwohl Englisch Pflichtfach für alle ist. Dinge werden immer mit zwei Händen übergeben. Verbeugung, wenn man jemanden den Weg frei macht. 

Erstaunlich die vielen Bäckereien, obwohl Brot ja nicht die traditionelle japanische Speise ist. Die Verwestlichung scheint hier noch im Gange, während man in China ja schon wieder „Go East“ proapiert und praktiziert. 







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